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schiedenen Großstädten der Welt, so auch in New York. „Wir reisen
morgen früh ab.“
„Nach Hause?“
Luca trommelte nervös mit den Fingern auf seine Oberschenkel. Ei-
gentlich hätte er nach London zurückkehren müssen, in sein
Hauptbüro, wo einige wichtige Sitzungen anberaumt waren. Aber
es widerstrebte ihm, jetzt schon nach Hause zu fliegen. Auch wenn
er es sorgsam vermied, den Grund dafür näher zu hinterfragen.
Geschweige denn zuzugeben, dass es etwas mit Mona zu tun hatte.
„Nein. Wenn ich Tad Okimura dazu bewegen kann, unser Treffen
vorzuverlegen, fliegen wir von hier aus direkt nach Japan.“
Am nächsten Morgen – Luca bestieg gerade sein Privatflugzeug in
Richtung Japan, da sein japanischer Geschäftspartner den früheren
Termin bestätigt hatte – klopfte ihm Gino von hinten auf die Schul-
ter. „Luca, ich glaube, das sollten Sie sich ansehen, bevor wir
starten.“
Luca, ungehalten über die Verzögerung, wollte schon abwinken,
doch Ginos unheilverkündende Miene ließ ihn innehalten. „Was
denn?“
„Die Morgenzeitung, Boss.“
Ein Blick auf das Titelblatt, und Lucas Miene gefror. „Da Silva
plant Adoption“ lautete die fette Schlagzeile. Es spielte keine Rolle,
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dass Stefania mit Nachnamen Langdon hieß. Sie war eine geborene
Da Silva, und alles, was mit der Familie Da Silva zu tun hatte, war
für die Boulevardpresse von größtem Interesse.
Rasch überflog Luca den reißerischen Artikel. Die Härchen in
seinem Nacken richteten sich auf, als er von Stefanias sieben erfol-
glosen Versuchen einer künstlichen Befruchtung in der Zeitung
lesen musste.
Der Reporter, der den Bericht verfasst hatte, berief sich wiederholt
auf eine „vertrauliche Quelle“.
Es gab nur eine Person, die über das entsprechende Insiderwissen
verfügte – und in die Luca jegliches Vertrauen verloren hatte –:
Mona.
Es war ein Fehler gewesen, die geplante Adoption in ihrer An-
wesenheit zu erwähnen. Vielleicht war dies ihre Art, sich zu rächen.
Oder Joseph unter Druck zu setzen. Dann musste sie sich allerdings
auf eine Überraschung gefasst machen. Joseph hatte ihr zwar
gesagt, dass er sie liebte, aber er liebte auch seine Frau. Joseph
würde Stefania nie verlassen, das wusste Luca.
Kalte Wut kroch in ihm hoch. Er hatte Mona gewarnt. Ihr angedro-
ht, dass sie es bitter bereuen würde, ihm je begegnet zu sein, wenn
sie es wagen sollte, Stefania irgendwelchen Kummer zu bereiten. Er
war grimmig entschlossen, seine Drohung wahr zu machen.
Ohne zu merken, was er tat, zerknüllte er die Zeitung zwischen den
Fingern. „Sagen Sie dem Piloten, er soll die Route ändern. Wir flie-
gen zurück nach London“, wies er Gino an, der sofort im Cockpit
verschwand.
Das wirst du mir büßen, Mona, dachte Luca zähneknirschend, als er
sich auf seinem Sitz niederließ. Sein Zorn wuchs mit jedem Kilo-
meter, den das Flugzeug zurücklegte. Beim Landeanflug auf Lon-
don hätte er vor Ungeduld aus der Haut fahren können.
Sobald er am Flugplatz in die bereitstehende Limousine gestiegen
war, wählte er Monas Nummer. Als niemand abnahm, hinterließ er
eine Nachricht, in der er um Rückruf bat. Dann wartete er.
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Als Mona ihr Handy einschaltete, befanden sich zwei Mitteilungen
auf ihrer Mailbox. Die erste stammte von Luca. Beim Klang seiner
Stimme blieb ihr fast das Herz stehen. Hätte sie nicht schon
gesessen, wäre sie wahrscheinlich umgefallen.
Seine Nachricht war äußerst knapp: „Mona, Luca hier. Ruf mich
an, sobald du diese Nachricht hörst.“
Mona runzelte die Stirn, atmete tief durch und hörte sich den Text
ein zweites Mal an. Lucas leichter italienischer Akzent trat stärker
hervor als sonst, wie immer, wenn er verärgert oder erregt war.
Sein schroffer Tonfall ließ auf Ersteres schließen.
Die zweite Nachricht war von Stella und klang einigermaßen beun-
ruhigend. „Mona, hast du den Artikel über Stefania und Joseph in
der Zeitung gelesen? Ruf mich an.“
Ein Artikel? In der Zeitung? Was um Himmels willen hatte das zu
bedeuten? Mona hatte an diesem Morgen noch keinen Blick in die
Zeitung geworfen. Es war ihr zweiter Tag im neuen Job, und sie
wollte einen guten Eindruck machen. Jetzt stürmte sie aus ihrem
Zimmer zur Rezeption, wo immer eine Auswahl aktueller Tageszei-
tungen bereitlag. Mit fliegenden Fingern sah sie den Stapel durch,
bis ihr die fettgedruckte Schlagzeile ins Auge sprang.
„Oh nein!“ Erschrocken schlug sie die Hand vor den Mund. Wie
konnte das passieren? Wer würde so etwas Scheußliches tun?
Dann blieb ihr fast das Herz stehen. Natürlich, deshalb wollte Luca
sie sprechen. Er dachte, sie hätte diese Gemeinheit begangen.
Nun, da irrte er sich. Wie in so vielem anderen auch. Höchste Zeit,
es ihm zu sagen!
Luca musste mehrere Stunden – vier, um genau zu sein – warten,
ehe Mona ihn zurückrief. Inzwischen war er außer sich vor Ärger
und Ungeduld.
Der Blick, den Gino ihm gelegentlich im Rückspiegel zuwarf,
während er eine Runde nach der anderen drehte, ließ erkennen,
dass er seinen Boss für übergeschnappt hielt.
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Als das Telefon endlich klingelte, hatte Luca es in Sekundenschnelle
am Ohr. „Wo, zur Hölle, bist du gewesen?“, rief er hinein.
„Bei der Arbeit“, antwortete Mona so zuckersüß, dass er vor Wut
die Zähne zusammenbiss. „Ich habe eine neue Stelle.“
Darauf ging er gar nicht ein. „Und wo bist du jetzt?“, wollte er
wissen.
„Tja, das ist eine interessante Frage.“
Ihr Tonfall ließ alle Alarmglocken in ihm schrillen. „Was soll das
heißen?“ [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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