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Er stellte eine Frage zuviel.
»Verflucht noch mal«, donnerte er den Zeugen an, »woher wollen Sie dann wissen, daß mein
Klient Mr. Jenkins' Ohr abgebissen hat?«
»Weil ich gesehen habe, wie er es danach ausspuckte«, kam die verheerende Antwort.
Das Gerät war glatt, wie Ihr Helm... Das war leider die falsche Antwort, Lieutenant. Aber
vielen Dank, daß Sie mitgespielt haben.
»Entschuldigung«, sagte Dax, »meine Konzentration läßt nach.
Ich wollte sagen, es war rechtwinklig...«
Der Inquisitor hob gelassen die Hand mit der Waffe. Dax wirbelte zum Replikator herum und
rammte den Datenclip hinein. Sie hörte einen Schuß, und das Instrumentenbrett des
Replikators explodierte zu einem Trümmerhaufen aus Metall, Plastiglas und hellblauen
elektrischen Entladungen.
Sie wußte, daß sie das Spiel verloren hatte, und drehte sich zu dem Invasor um. Jadzia Dax
spürte, wie sich eine seltsam köstliche Ruhe auf sie legte. Sie wußte, daß sie sterben würde
und nichts dagegen tun konnte.
Aber sie hatte keine Angst. »Von vorn ist es mir lieber«, sagte sie und lächelte rätselhaft.
Die Explosion aus dem Lauf füllte ihre Ohren aus und hallte wie das tiefe Poltern der
Fusionsreaktoren. Wie in Zeitlupe fühlte Dax einen gewaltigen Hammerschlag gegen ihr
Gesicht. Ihr Kopf fühlte sich an, als wäre er unter dem Schlag eingestürzt.
Einen Augenblick lang, der sich zu einer Ewigkeit dehnte, schwankte Dax auf den Fersen
zurück. Dann brach sie langsam zusammen. Die Schwerkraft war ein sanfter, heller
Regenbogen.
Der Schmerz im Arm und der Schulter verging und wurde von einem köstlichen, trüben
Schleier ersetzt.
Schwärze. Ich sollte Schwärze sehen. Statt dessen wirbelte jede Farbe des Lichtprismas durch
ihr Blickfeld. Rot herrschte allerdings vor: Orange, Gelbrot, die Haarfarbe der Menschen aus
bestimmten Teilen Irlands, Ocker.
In den letzten Sekunden glitten ihr all die alten menschlichen Bezeichnungen durch den Kopf.
Benjamin war ein hervorragender Beobachter von Farbnuancen: das lebendige Flammenrot;
Kokolarot, obwohl niemand wußte, was »Kokola« war; Kirschrot; Scharlachrot; Rosarot;
Purpurrot.
Blutrot, und die dunkleren Schattierungen - Rubinrot, Puterrot, Karmesinrot, Eisenrot,
Weinrot, Scharlachrot, Kupferrot.
Schließlich tauchte sie in die tiefsten Wellenlängen... Magenta, Braunrot, Zinnoberrot und
Infrarot. Die letzte Farbe blieb bestehen, wie das Leben... hörte nie ganz auf. Die Wellen
wurden immer länger, bis die Wellenlänge sich schließlich dem Unendlichen näherte,
während die Energie dem Nullpunkt entgegenstrebte, ihn aber nicht ganz erreichte.
Jadzia Dax' Wellenlänge näherte sich dem Nullpunkt und hielt dann zögernd inne. Eine
winzige Fluktuation blieb, das schwache Flüstern einer kohärenten Frequenz irgendwo über
dem Nullpunkt.
Die Farben verschmolzen zu Infrarot. Sie konnte nichts mehr sehen. Aber ein Teil von ihr
blieb und spürte den leblosen Körper, der ihn umgab.
Gnädige Mutter, dachte Dax - nicht Jadzia Dax oder Curzon Dax, sondern zum erstenmal seit
geraumer Zeit einfach nur Dax.
Jadzias Gehirn ist tot, aber ich lebe noch in ihrer Brust!
Dax dachte über seine Lage nach. Der Gastkörper, Jadzia, war gehirntot, aber der Rest ihres
Körpers funktionierte noch, von dem gebrochenen Arm und der ausgerenkten Schulter
abgesehen. Das Trill-Implantat Dax, der »Wurm«, lebte noch.
Und ist noch mit dem Körper verbunden... Allerdings. Jadzias Nervensystem war in den
Wurm hineingewachsen und hatte sich mit Dax verschlungen, bis sie fürwahr zu einer
einzigen Wesenheit geworden waren. Nachdem Jadzias Gehirn nun ausgeschaltet war, fragte
Dax sich, ob er ihren Körper noch bewegen konnte.
Der Trill versuchte es, und der Arm hob sich, wenn auch ruckartig. Die Lider öffneten sich,
und Dax konnte wieder sehen, wenn auch nur verschwommen. Es gelang ihm jedoch nicht,
die beiden Augen auf einen Gegenstand zu fokussieren.
Der Invasor schien mit seiner Arbeit zufrieden zu sein, hatte sich umgedreht und verließ den
Raum durch die zertrümmerte Türöffnung.
Dax versuchte, Jadzias linken Arm zu heben, aber es gelang ihm nicht. Der zerschmetterte
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